Bayerisch-Oberösterreichische Landesausstellung 2012

Verbündet - Verfeindet - Verschwägert

Die Ausbreitung Bayerns nach Österreich

Landkarte Bayern nach der Teilung 1392Nach dem Zerfall des Römischen Reiches entstand unter den Agilolfingern mit Sitz in Freising ein bairisches Stammherzogtum, dessen Existenz ab 555 n. Chr. belegt ist. Dieses wurde unter den Merowingern jedoch Teil des fränkischen Reiches. Das Ende des sogenannten älteren Stammherzogtums besiegelte der Sieg Karl des Großen über Tassilo III. 788. Erst mit dem Niedergang der Karolinger fand ein Wiedererstarken der Eigenständigkeit der bayrischen Herzöge statt, die in gewisser Weise durch die Abwehr der nun einsetzenden Einfälle der zu der Zeit noch nicht sesshaften ungarischen Magyaren begünstigt wurde. Die Ausbreitung des bayerischen Kultur und der bayerischen Herzogtümer nach Österreich und im Speziellen nach Oberösterreich, ist Teil der bayerisch-oberösterreichischen Landesausstellung 2012 in Braunau/Ranshofen, Mattighofen und Burghausen.

Die Wittelsbacher und Luitpoldinger

Ironischer Weise begründete ausgerechnet die Niederlage gegen die Ungarn 907 bei der Schlacht von Pressburg, bei der Markgraf Luitpold von Bayern fiel, die Phase des sogenannten jüngeren Stammesherzogtums. Luitpolds Sohn Arnulf wurde Herzog nun von Bayern. Er erneuerte das Stammherzogtum und wehrte die Einfälle der Magyaren so erfolgreich ab, dass er 913 einen Vertrag mit ihnen schließen konnte, in dem sie auf weitere Einfälle nach Bayern verzichteten. Arnulf entstammt dem nach seinem Vater benannten Geschlecht der Luitpoldinger von denen, einer einigermaßen glaubwürdigen historischen Thesen nach, die Wittelsbacher eine Seitenlinie darstellten. Seine Politik auf Reichsebene verfolgte das Ziel der Eigenständigkeit gegenüber den deutschen Königen. Unklar ist, ob Arnulf tatsächlich eine Art bayrisches Gegenkönigtum anstrebte. Im Vertrag von Regensburg 921 erkannte Arnulf dann aber doch König Heinrichs Oberhoheit an. Der König gestand dem reumütigen Herzog dessen eigenständige Herrschaft innerhalb Bayerns zu.

 Die Ausbreitung Bayerns nach Oberösterreich

Der endgültige Sieg über die Ungarn erfolgte 955 in der Schlacht auf dem Lechfeld. Nachdem die Bedrohung durch die Reiterhorden gebannt war setzte eine neue Phase der bayrischen Ostsiedlung ein. In deren Verlauf wurden Gebiete im oberösterreichischen Raum, im heutigen Niederösterreich, Istrien und der Krain erobert. Ab 1180 regierten die Wittelsbacher in Bayern. Erst die mit dem Ende des Ersten Weltkriegs verbundene Abschaffung der Adelstitel beendete die Herrschaft dieses Geschlechts. Unter der Herrschaft der Wittelsbacher gewann Bayern immer wieder Gebiete wie Brandenburg, Tirol sowie Besitzungen in Holland hinzu. Diese gingen jedoch auch immer wieder verloren. Einen Höhepunkt in der Geschichte der Wittelsbacher dürfte sicher die Übertragung der Kaiserwürde auf Ludwig IV., der damit der erste aus seinem Geschlecht war, der diese Würde erhielt.

Bayern nach der...
Bayern nach der Teilung im Jahr 1392
Historische Kar...
Historische Karte Innviertel um 1779

 Beziehung Bayerns zu Österreich

Die Ostsiedlung verfolgte das Ziel der Kolonisierung der neuen Gebiete. Oft waren diese Gebiete noch nicht christianisiert, so dass neben der Kolonisierung und Errichtung einer neuen Herrschaft auch die Mission der Heiden erfolgte. Das führt zu einer Ausbreitung des christlichen Glaubens. Daneben erfolgte aber auch ein Transfer auf kultureller Ebene. So wurde auch die höfische Kultur mit ihren Minnesängern und ihrer epischen Dichtung in die neuen Gebiete gebracht. Natürlich kann diese Landnahme, denn darum handelt es sich, durchaus kritisch gesehen werden. Aber tatsächlich gab es auch auf höchster Ebene Verbindungen. Die Beziehung Bayern zu Österreich ist durchaus eine enge, denn das Geschlecht der österreichischen Babenberger, dass von 976 bis zu seinem Aussterben 1246 als Markgrafen und Herzöge in Österreich herrschte und deren Nachfolger das Haus Habsburg war, entstammt dem bayrischen Hochadel.

 


Bildquellen:
Bild "Bayern nach der Teilung 1392" von Lencer @ Wikipedia Commons
Bild "Historische Innviertler Karte 1779" - gemeinfreies Bild @ Wikipedia Commons
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