Bayerisch-Oberösterreichische Landesausstellung 2012

Verbündet - Verfeindet - Verschwägert

Die Habsburger

Habsburg-Stammwappen-Landesausstellung-2012Die Geschichte Europas ist untrennbar mit dem Herrscherhaus der Habsburger verbunden. Seit dem 15. Jahrhundert entstammten fast alle deutschen Könige und Kaiser dieser Adelsfamilie. Ihr eigentlicher Aufstieg zur Macht begann jedoch bereits deutlich früher. Gerade ihr Einfluss auf die Geschicke Österreichs geht schon auf das Jahr 1278 zurück, als der Babenberger Ottokar ohne Erben auf dem Schlachtfeld starb und die Herrschaft über Österreich und die Steiermark an den siegreichen Rudolf I. aus dem Haus Habsburg fiel.

Der Ursprung der Habsburger

Die Ursprünge der Habsburger liegen in der Schweiz. 1108 wird mit Otto II. erstmalig urkundlich gesichert ein Graf von Habsburg nachgewiesen. Die Familie ist zunächst politisch eher schwach, versteht es aber bereits damals, durch eine geschickte Heiratspolitik ihren Einfluss zu stärken und andere Grafschaften ohne Erben zu übernehmen. Im Jahr 1273 wird dann Rudolf als der erste Habsburger zum deutschen König gewählt.

Beziehung der Habsburger zu den Wittelsbachern

Besonders eng ist die Verbindung der Habsburger zu den Wittelsbachern und auch berühmt durch die Heirat Elisabeth von Bayern mit dem österreichischen Kaiser, durch die sie 1854 Kaiserin von Österreich wurde. Beide Herrscherhäuser liegen zu diesem Zeitpunkt schon lange in territorialem Wettstreit, sind jedoch ebenso früh vereint in ihrem von der Reformation bedrohten katholischen Glauben. Gerade mit Maximilian I. von Bayern (1573 bis 1651) verbinden Ferdinand II verwandtschaftliche Beziehungen und eine gemeinsam verbrachte Jugend in Ingolstadt. Auch wenn Maximilian den Kaiser mehrfach in dessen Politik unterstützt, bleibt zwischen ihnen immer die Konkurrenz um die Macht in der Region Bayern und Österreich.

Die Habsburger trennen sich bald in eine spanische und eine österreichische Linie. Die spanische Erblinie endet 1700 mangels männlicher Erben. Auch der österreichischen Linie fehlt es nicht viel später an männlichen Erben. Sie sichert ihren Fortbestand aber im Sinne ihrer schon immer erfolgreichen Heiratspolitik durch eine Verbindung zwischen Maria Theresia und Franz Stephan von Lothringen. Die Kaiserin und ihr Sohn Joseph II. stärken die Position Österreichs in Europa, müssen jedoch am Ende der Napoleonischen Kriege die Niederlande und den Titel der römisch-deutschen Kaiser verloren geben.

Kaisertum in Österreich

Nach der Gründung des Kaisertums Österreich im Jahre 1804 durch Franz II. stehen den Habsburgern Veränderungen bevor. Sie überdauern zwar die Revolution von 1848, werden aber zusätzlich durch den österreichisch-preußischen Krieg von 1866 geschwächt. In dieser Verfassung müssen sie Zugeständnisse an die Forderungen aus Ungarn machen. Dies mündet in die Gründung der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie. Im 19. Jahrhundert ist der Blick der österreichischen Kaiser ohnehin häufig nach Osten gerichtet. Nicht nur auf Ungarn sondern später auch auf Russland. Franz Josef I. verbündet sich 1879 mit Deutschland, um die russischen Bestrebungen auf dem Balkan abwehren zu können.

Nach Jahren wachsender nationalistischer Tendenzen im eigenen Land und einem verlorenen Weltkrieg verzichtet Kaiser Karl I. auf jede Beteiligung an den Regierungsgeschäften. Zwei Tage nach diesem Verzicht endet auch seine Funktion als König von Ungarn. Jahrzehnte später erst ist es den Habsburgern erlaubt, nach Österreich zurückzukehren. Ohne Ambitionen auf eine Erneuerung der Kaiserwürde gehören die Habsburger inzwischen zu den prominenten Europapolitikern. Aktuelles Familienoberhaupt ist Karl Habsburg-Lothringen, der das Amt 2007 von seinem 2011 verstorbenen Vater Otto von Habsburg übernahm.

Das Adelsgeschlecht der Habsburger ist ein zentrales Thema bei der Landesausstellung 2012 in Braunau/Ranshofen, Mattighofen und Burghausen.

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