Bayerisch-Oberösterreichische Landesausstellung 2012

Verbündet - Verfeindet - Verschwägert

Das Schloss Mattighofen

Die Geschichte des Schlosses Mattighofen beginnt bereits vor der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 788 mit einem Wirtschaftshof, der zuerst von den Agilolfingern und später von den Karolingern betrieben wurde. Im Jahr 1007 wurde der gesamte Mattiggau von König Heinrich II. verschenkt und das Bistum Bamberg erlangte die Herrschaft über das Gebiet. Als neue Bewohner siedelten sich dort Pfleger an, die mehr als vier Jahrhunderte lang bleiben sollten.

Das Schloss Mattighofen im Mittelalter

1517 erwarb Christoph von Ortenburg die Anlage; dessen Sohn Joachim beauftragte 1551 einen umfassenden Umbau, wenn nicht sogar einen kompletten Neubau. Für gut zwei Jahrhunderte gab es deshalb an den Flügeln große Türme, die jedoch ebenso wenig erhalten sind wie die Zugbrücke. Noch zu besichtigen ist hingegen der Türstock aus rotem Marmor, dessen Inschrift an Joachim von Ortenburg und seine Frau Ursula erinnert und die Wappen von Ortenburgern und Fuggern trägt. Er befindet sich heute auf der rechten Seite der Schlosseinfahrt.

Nach dem Tod von Joachim von Ortenburg im Jahr 1600 geriet Schloss Mattighofen in den Besitz der bayerischen Herzöge. Erst der Friede von Teschen 1779 zwischen Österreich und Preußen, der den bayerischen Erbfolgekrieg beendete, schlug das Innviertel und damit auch den Matiggau Österreich zu. Von 1794 an diente das Gebäude seinem neuen Besitzer, dem Bräuer Jakob Haidenthaler, als Braunbierbräuhaus. Diese Episode dauerte jedoch nur zwei Jahre, denn bereits 1796 kaufte der k.k. Aerar das Gebäude zurück.

Während der napoleonischen Kriege begann eine zweite intensive Phase des Umbaus. Die Renovierung folgte dem halbitalienischen Stil, der Wallgraben wurde zum Garten gemacht und auch die vier Erkertürme wurden wohl zu diesem Zeitpunkt entfernt. Neu hinzu kamen Feuermauern und deren nach innen eingezogene Pultdächer, außerdem ein Halbgeschoss auf der Westseite und eine Stirnmauer, die mit Zahnschnittfries verziert wurde. Später zog hier das k.k. Steueramt ein.

Das Jahr 1868 brachte einen erneuten Besitzerwechsel: der kaiserliche Familienfond erwarb mit dem Kobernaußerwald auch das Schloss, das bald darauf zum Jagdschloss umgebaut wurde. Die kaiserliche Familie richtete sich Wohnräume ein, auch die Forstverwaltung fand hier ihren neuen Sitz.

Das Schloss Mattighofen in der Neuzeit

Im 20. Jahrhundert wechselten die Besitzverhältnisse häufig; so waren von 1918 bis 1938 der Kriegsgeschädigtenfond, während des 2. Weltkriegs die Deutschen Reichsforsten und nach Kriegsende die Amerikaner Schlossbesitzer. 1947 kam mit den Österreichischen Bundesforsten ein längerfristiger Eigentümer in den Besitz des Schlosses, der erst 2007 von der Gemeinde abgelöst wurde.

Im Jahr 2012 wird Schloss Mattighofen die Ausstellung "Habsburger und Wittelsbacher" beherbergen, die im Rahmen der geplanten Landesausstellung gezeigt wird.

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